RUB Research School

Rückblick auf den Dialogue 2025

Wie eine Top-Managerin der RWE AG die „Arbeitnehmer*innen der Zukunft“ sieht.

Resilienz, Frustrationstoleranz, analytisches Denken und strategischer Blick – diese Attribute schreibt Katja van Doren, Chief Human Recources Officer der RWE AG, promovierten Bewerber*innen grundsätzlich zu. Ein Doktortitel ist für sie im positiven Sinne ein „Stempel“ dafür, dass sich die Person schon „bewiesen“ hat.

Die Top-Managerin war am 26. März 2025 zu Gast beim Dialogue der Research Academy Ruhr zum Thema „Arbeitnehmer*innen der Zukunft“, den wir an der RUB ausrichten durften. Sie räumte ein, dass beim Sichten der Unterlagen in ihrem Kopf immer ein Bild von dem Menschen entsteht, der sich bewirbt. „Aber wir haben alle einen Bias. Das muss uns bewusst sein.“ KI-gestützte Tools böten dafür keine Lösung, höchstens eine Arbeitserleichterung bei rund 140.000 Bewerbungen, die bei dem Essener Energieversorgungskonzern im Jahr eingehen. Daher komme es auf den persönlichen Kontakt an.

„Spätestens beim Vorstellungsgespräch stellt sich heraus, wieviel von der subjektiven Interpretation der Wahrheit entspricht.“ 

Allein auf den Abschluss und die Fachlichkeit zu vertrauen, würde auf beiden Seiten zu kurz greifen. Der „Fit“ mit dem Unternehmen und der Wertekultur ist genauso wichtig. „Beten Sie den Lebenslauf nicht einfach herunter, sondern erzählen Sie eine Story und highlighten dabei, was bestimmte Erfahrungen mit Ihnen als Persönlichkeit gemacht haben und inwiefern Sie dadurch für das Unternehmen nützlich sein könnten“, empfahl sie den Teilnehmenden. Reflektiert mit den eigenen Entscheidungen umgehen, durchhalten und gleichzeitig gut mit den persönlichen Ressourcen haushalten, zielstrebig bleiben, aber auch Spaß an Veränderungen haben – das seien gefragte Kompetenzen.

Die Frage, wie wichtig das Fachgebiet für die Karriere sei, müsse jede*r Promovierende zunächst für sich selbst beantworten. Fakt sei: „Je weiter ich oben im Management stehe, desto mehr Aufgaben verantworte ich, die ich nie selbst gemacht habe.“ Deshalb sei jede Führungskraft auf Spezialist*innen mit „engem Fokus“ auf ihr Fachgebiet angewiesen.

„An einem bestimmten Punkt in Ihrem Leben müssen Sie wissen, wo Sie hinwollen. Aber bis dahin muss ihr Lebenslauf nicht gradlinig verlaufen.“

 

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