RUB Research School

Forschung in Politik und Gesellschaft (ein-)bringen

Das Zertifikatsprogramm vermittelt grundlegende Expertise und erste professionelle Handlungskompetenzen, um Forschungswissen in gesellschaftliche und politische Zusammenhänge einzubringen. Teilnehmer*innen erwerben professionelle Skills zur Vermittlung von Fachwissen außerhalb von Forschung und sammeln erste Praxiserfahrung durch den Austausch mit Expert*innen aus Wissenschaft, Politik, Medien und Gesellschaft.

Die einzelnen Formate ermöglichen Einblicke in attraktive Berufsfelder in- und außerhalb der Forschung und vermitteln, wie eigenes Expertenwissen in diverse, nicht-fachliche Zusammenhänge eingebracht werden kann.

Forschung in gesellschaftliche und politische Handlungsfelder einzubringen und dort Verantwortung zu übernehmen ist eine immer wichtigere Verantwortung von Wissenschaftler*innen innerhalb und außerhalb der Forschung.


Über das Qualifikationsprogramm

2-jähriges Qualifikationsprogramm mit Grundlagen- und Aufbaumodulen zur Vermittlung von professionellem Wissen und Können in den Bereichen Politikberatung und Wissenstransfer von Forschung in die Gesellschaft. Das Programm richtet sich an Doktorand*innen aller Forschungsbereiche der UA Ruhr Universitäten.

Für die vollständige Teilnahme an dem Programm wird ein Zertifikat ausgestellt, das Programmdauer, Struktur und Inhalte sowie die Qualifikationsziele des Programms dokumentiert.

Ablauf des Zertifikatsprogramms

Das Zertifikatsprogramm richtet sich an Doktorand*innen aller Forschungsbereiche der UA Ruhr Universitäten Ruhr-Universität Bochum, Universität Duisburg-Essen und TU Dortmund. Das Programm dauert 2 Jahre und kombiniert Grundlagen- und Aufbaumodule im Umfang von insgesamt 6 Tagen, die in der Programmlaufzeit verteilt stattfinden. Für die Erlangung des Zertifikats ist die Teilnahme an allen Modulen verbindlich.

An den Grundlagenmodulen nehmen alle Teilnehmer*innen des Programms teil und können sich danach für eins der Aufbaumodule entscheiden, um ihre eigene Qualifikation entweder in dem Bereich „Politikberatung“ oder „Wissenstransfer in die Gesellschaft“ zu profilieren. 

 

Aufbaumodul Politikberatung
Aufbaumodul Wissenstransfer in die Gesellschaft
Der Schwerpunkt Politikberatung vermittelt den Teilnehmer*innen grundlegendes Wissen und erste professionelle Handlungskompetenzen, um wissenschaftsbasierte Fakten, Prognosen und Lösungsalternativen an der Schnittstelle zwischen politischem System und Wissenschaftssystem für politische Diskussionen und Entscheidungsfindungsprozesse nutzbar zu machen. Sie lernen einen sachorientierten wissenschaftsbasierten Lösungsbeitrag für konkrete politische Inhalte und Ziele aufzuzeigen und ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und ihre Expertise für Akteure in politischen Prozessen zur Verfügung zu stellen. Das Aufbaumodul Wissenstransfer in die Gesellschaft vermittelt, wie Forschung und wissenschaftliche Ergebnisse in die Öffentlichkeit kommuniziert werden können. Die Teilnehmer*innen lernen ihre Forschung für nicht-wissenschaftliche Zielgruppen verständlich darzustellen und wissenschaftliche Inhalte anschaulich zu erklären. Sie erwerben Wissen und erste praktische Kompetenzen, um ihr Forschungswissen an nicht-wissenschaftliche Akteure zu vermitteln, diskutieren die Rolle und Verantwortung von Wissenschaftler*innen in und für die Gesellschaft und reflektieren die gesellschaftlichen Implikationen von Forschung für öffentliche Meinungsbildungsprozesse.

 

Das Programm integriert speziell entwickelte Workshops, die professionelle Kompetenzen im Bereich Politikberatung und Wissenstransfer aufbauen und mit einem Erfahrungs- und Wissensaustausch mit Expert*innen aus der Praxis sowie einem Planspiel als Praxistransfer verbinden.


Vergangene Veranstaltungen

Auftaktveranstaltung Zertifikatsprogramm „Wissenschaft in Politik und Gesellschaft (ein-)bringen", 18.02.2020

 

Expert*innen:
Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky (LMU München und Stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziologie)
Jeannine Hausmann (Leiterin des Bereichs Wissenschaft der Stiftung Mercator)
Dr. Bernd Janson (Senior Consultant in der ZENIT GmbH)
Franco Zotta (Geschäftsstelle Wissenschafts-Pressekonferenz e.V.)

Podiumsdiskussion über die Anliegen, Herausforderungen, Chancen und Erfahrungen gelungener Wissenschaftskommunikation auch vor dem Hintergrund des 2019 veröffentlichten Grundsatzpapiers des BMBF zur Wissenschaftskommunikation.

Grundlagenworkshop Politikberatung, 31.03. + 03.04.2020

Experte: Prof. Dr. Michael Roos, Lehrstuhl für Makroökonomik Ruhr- Universität Bochum

Der Workshop hat in die Grundlagen der Politikberatung eingeführt und stellte Funktionen als auch Modelle der Politikberatung vor.  Die Teilnehmenden haben ein aktuelles Verständnis von Politikberatung und Wissenschaft erarbeitet und die Rolle und Verantwortung von Wissenschaftler*innen diskutiert. Der Workshop ermöglichte Einblicke in die Praxis der Politikberatung und hat aufgezeigt, wo und wie Politikberatung durch die Wissenschaft stattfindet.

Grundlagenworkshop Wissenstransfer in die Gesellschaft, 12.05. + 19.05.2020

Expert*innen: Dr. Jan-Hendrik Kamlage und Dr. Julia Lena Reinermann, Kulturwissenschaftliches Institut Essen

Der Workshop hat die Teilnehmenden in das Feld der Wissenschaftskommunikation eingeführt und dabei besondere Schwerpunkte auf die Kommunikation und den Transfer von Forschungswissen aus der Wissenschaft in die Gesellschaft gelegt. An konkreten Beispielen wurde vermittelt, wie Wissenschaft in die Gesellschaft kommuniziert werden kann und welche Anforderungen an Wissenschaftler*innen gestellt werden.

Aufbauworkshop Politikberatung "Von der Idee zur Stellungnahme", 30.04.2020 mit anschließender Projektphase

Expert*innen:
Elmar König, Leiter der Abteilung Wissenschaft – Politik – Gesellschaft Leopoldina
Dr. Kathrin Happe, Referentin und Stellvertretende Leiterin der Abteilung Wissenschaft – Politik – Gesellschaft, Leopoldina

Im Aufbauworkshop konnten die Teilnehmenden mit Expert*innen der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina zusammenarbeiten. In dem Workshop wurde der Arbeitsprozess "Von der Idee zur Stellungnahme" der Leopoldina, nachgebildet. In dem Workshop mit anschließender Arbeitsphase haben die Teilnehmenden nach dem Leitfaden der Leopoldina eine wissenschaftliche Stellungnahme zu einem aktuellen politischen Thema verfasst und konnten sich mit den Expert*innen über die Arbeit und deren Erfahrung in der wissenschaftlichen Politikberatung austauschen. Die Erarbeitung der Stellungnahme wurde durch die Geschäfsstelle der Leopoldina begleitet.

Aufbauworkshop Wissenstransfer, 08.03.2021 mit anschließender Projektphase

Expertin: Kristin Raabe, Wissenschaftsjournalistin

Der Workshop hat vermittelt, welche Möglichkeiten Wissenschaftler*innen nutzen können, um ihre Arbeit öffentlich zu kommunizieren. Die Teilnehmenden haben eine Kommunikationsstrategie für die öffentliche Kommunikation ihrer Forschung erarbeitet, Ziele und Zielgruppen definiert und eine Kernaussage profiliert. Sie haben außerdem ihre eigene Rolle reflektiert und die unterschiedlichen Kommunikationswege für die öffentliche Kommunikation von Forschung diskutiert.

Expertenaustausch Politikberatung

Experte: Prof. Hermann-Josef Wagner, Lehrstuhl Energiesysteme und Energiewirtschaft an der Ruhr-Universität Bochum, 06.07.2020

Prof. Dr. Wagner beteiligte sich als Vorsitzender des „VDI-Bereichs Energietechnik“ und als Vorsitzender der „VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt“ intensiv am Energiedialog in Deutschland. Außerdem hat er an dem Gutachten der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina zu den Ausstiegsmöglichkeiten aus der Kernenergie in Deutschland mitgewirkt und damit die Entscheidungen des Deutschen Bundestages begleitet.

Expertin: Prof. Dr. Annekatrin Niebuhr, Lehrstuhl für Empirische Arbeitsmarktforschung und Räumliche Ökonometrie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, 09.07.2020

Prof. Dr. Niebuhr war Mitglied der von der deutschen Bundesregierung eingesetzten „Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ (kurz „Kohlekommission“), die Empfehlungen zum Kohleausstieg und dem damit einhergehenden Strukturwandel der davon betroffenen Regionen ausgearbeitet hat.

Expertenaustausch Wissenschaftskommunikation

Expertin: Julia Weitemeier, Digitalredakteurin Wissenschaftsredaktion WDR, 23.03.2021

Lisa Weitemeier hat Einblicke in ihre Arbeit als Wissenschaftsjournalistin in der Wissenschaftsredaktion des WDR vermittelt. Sie hat erklärt, wie wissenschaftliche Themen ausgewählt, Wissenschaftler*innen eingebunden, aber auch wie wissenschaftliche Themen recherchiert und für Beiträge aufbereitet werden.

Expertin: Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan, Leiterin der Abteilung für Neurophysiologie an der Medizinischen Fakultät RUB, 06.05.2021

Prof. Dr. Manahan-Vaughan hat dargelegt, warum sie sich für die öffentliche Kommunikation von Forschung engagiert, wie sie Froschungsthemen für die öffentliche Kommunikation auswählt und wie sie Forschungsinhalte und –ergebnisse für eine nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeit verständlich macht. Sie hat erläutert, wen die Öffentlichkeitsprojekte in ihrer Forschung erreichen, welche möglichen Erwartungen an öffentlich kommunizierte Forschung gestellt werden und welche Reaktionen zu erwarten sind.

Auftaktveranstaltung des Zertifikatsprogramms „Wissenschaft in Politik und Gesellschaft (ein-)bringen“, 15.10.2020

Expert*innen:
Prof. Dr. Uta Hohn, Prorektorin Ruhr-Universität Bochum und Sprecherin Kompetenzfeld Metropolenforschung der UA Ruhr
René Röspel, MdB u.a. mit dem Schwerpunkt Forschung & Innovation
Kristin Raabe,  Wissenschaftsjournalistin
Prof. Dr. Michael Roos, Lehrstuhlinhaber Makroökonomik an der RUB

Die Expert*innen diskutierten in einer Paneldiskussion, wie Wissenschaftler*innen Forschungswissen in Politik und Gesellschaft einbringen, was geeignete Wege aber auch Verantwortlichkeiten von Wissenschaftler*innen in der Gesellschaft sind und wie wissenschaftliche Erkenntnisse in Politik und Gesellschaft genutzt werden. 

Grundlagenworkshop Politikberatung, 04.12. + 09.12.2020

Experte: Prof. Dr. Michael Roos, Lehrstuhl für Makroökonomik Ruhr- Universität Bochum

Der Workshop hat eine Einführung in die Grundlagen der Politikberatung vermittelt und dabei sowohl Funktionen als auch Modelle der Politikberatung vorgestellt. Auf dieser Grundlage haben die Teilnehmenden ein aktuelles Verständnis von Politikberatung und Wissenschaft erarbeitet und die Rolle und Verantwortung von Wissenschaftler*innen diskutiert. Zum Abschluss hat der Workshop Einblicke in die Praxis der Politikberatung vermittelt und aufgezeigt, wo und wie Politikberatung durch die Wissenschaft stattfindet.

Grundlagenworkshop Wissenstransfer in die Gesellschaft, 07.-08.06.2021

Expert*innen:
Dr. Jan-Hendrik Kamlage, Leiter Forschungsgruppe Partizipation und Transformation am Centrum für Umweltmanagement, Ressourcen und Energie (CURE) Ruhr-Universität Bochum
Dr. Julia Lena Reinermann, Lehrgebiet Umweltwissenschaften FernUniversität Hagen

Der Workshop hat eine grundlegende Einführung in die Bereiche Wissenstransfer und partizipative Forschung vermittelt. Ziel des Workshops war es, den Teilnehmenden Möglichkeiten, Methoden und zentrale Fragestellungen zu vermitteln, wie Forschende Gesellschaftsmitglieder aktiv in die Forschung einbinden und ihre Forschung für gesellschaftliche Akteure nutzbar machen können.

Expertenaustausch Politikberatung

Experte: Dr. Andrä Gärber, Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung Wirtschaftswissenschaften, 29.03.2021

Dr. André Gärber hat vermittelt, wie Wirtschafts- und Sozialpolitische Beratung abläuft und wie Politikberatung im alltäglichen Alltagsgeschäft der Bundespolitik funktioniert.

Experte: Prof. Dr. Thomas Clemen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg, 07.07.2021

Prof. Dr. Clemen hat bis 2015 als Mitglied der Schutzkommission das Bundesinnenministerium im Bereich Zivilschutz und nationale Sicherheit beraten. Er hat mit den Teilnehmenden über Gründe, Herausforderungen aber auch Einflussmöglichkeiten von Wissenschaftler*innen in der Politikberatung diskutiert und seine eigenen Erfahrungen in der Politikberatung zur Verfügung gestellt.

Expertenaustausch Wissenstransfer in die Gesellschaft

Experte: Gregor Honsel, Redakteur Technology Review, 18.05.2021

Gregor Honsel ist seit 2006 Redakteur der Zeitschrift Technology Review. Er hat sich mit den Teilnehmenden über seine Arbeit bei Technology Review ausgetauscht und einen Einblick in die redaktionelle Entstehung von Beiträgen ermglicht. Er hat erklärt, wie Themen ausgewählt und wissenschaftlich recherchiert werden, in welche Beiträge Wissenschaftler*innen eingebunden, aber auch wie wissenschaftliche Themen für Beiträge aufbereitet werden.

Expertin: Grit Kienzlen, verantwortliche Redakteurin bei Deutschlandfunk Nova für die Sendestrecke „Grünstreifen“, 24.06.2021

Grit Kinzlen hat sich mit den Teilnehmenden über ihre Arbeit bei DLF Nova ausgetauscht und einen Einblick in die redaktionelle Entstehung von Beiträgen sowie redaktionelle Abläufe und Entscheidungen vermittelt. Sie hat erklärt, wie Themen wissenschaftlich recherchiert und für Beiträge aufbereiet werden. Sie hat erläutert, wie und warum Wissenschaftler*innen für ein junges Publikum in Beiträge einbezogen werden, welche Rolle die „Passgenauigkeit“ von Wissenschaftler*innen für ein bestimmtes Zielpublikum spielt und welche Aufgabe Wissenschaft in den Beiträgen für diese Zielgruppe übernimmt.